Wandersocken – Trekkingsocken

Dieses Thema wird in Outdoor-Foren oft mit viel Leidenschaft diskutiert, denn es gibt viele Optionen und letztlich müssen Sie selbst herausfinden, welche Sockenwahl für Sie optimal ist. Deswegen möchten wir Ihnen an dieser Stelle vor allem die unterschiedlichen Möglichkeiten aufzeigen, damit Sie die Chance haben, durch Ausprobieren und Vergleichen Ihre ganz persönliche Entscheidung zu treffen.

Die Materialauswahl – Kunstfaser, Naturfaser oder beides?

Auf dem Markt gibt es Wandersocken aus Kunstfasern oder Naturfasern. Darüber hinaus werden aber auch Socken angeboten, die eine Kombination aus Naturfasern und Kunstfasern sind.

Wandersocken aus Kunstfasern

Die Wandersocken aus Kunstfasern trocknen besonders schnell, riechen dafür aber auch relativ schnell sehr streng. Bei mehrtägigen Wanderungen in der Gruppe kann das sehr unangenehm sein. Es gibt ein paar Hersteller, die Technologien zur Geruchshemmung einsetzen, meist auf der Basis von Silberionen. Letztlich riechen Kunstfaser-Socken aber spätestens nach ein paar Tagen sehr unangenehm. Auf mehrtätigen Wanderungen ist es allerdings meist kein Problem, die Trekkingsocken unterwegs zumindest provisorisch zu waschen, notfalls auch in einem kleinen Bach.

Wandersocken aus Naturfasern

Für Wanderungen sind Socken aus Wolle oder Merinowolle besonders gut geeignet. Baumwollsocken sind hingegen weniger empfehlenswert, da sie sich mit Schweiß vollsaugen und nass bleiben. Dadurch wird nicht zuletzt die Blasenbildung begünstigt. Seide wird vor allem für dünne Liner-Socken eingesetzt und von einigen Wanderern aufgrund des angenehmen Tragegefühls als Geheimtipp gehandelt. Seide trocknet aber nicht so schnell wie Wolle oder Merinowolle. In den letzten Jahren sind Trekkingsocken aus Merinowolle zum Standard bei den Naturfaser-Socken geworden, auch weil Merinowolle sehr viel feiner ist als die in Deutschland traditionell verwendete Wolle, die vielen Menschen aufgrund ihrer kratzigen Wirkung unangenehm in Erinnerung ist. Merinowolle ist meist auch für Menschen geeignet, die gröbere Wolle nicht vertragen. Wolle und Merinowolle trocknen nicht ganz so schnell wie Kunstfasern, aber es entsteht ein gutes Fußklima, sowohl bei warmen als auch bei kalten Temperaturen. Zudem riechen Socken aus Merinowolle auch nach mehreren Tagen noch vergleichsweise angenehm.

Mischgewebe – Der ideale Mittelweg?

Es gibt schon seit vielen Jahren Socken aus Mischgewebe auf dem Markt, welche die positiven Eigenschaften von Naturfasern und Kunstfasern kombinieren. Die meisten Mischgewebe-Socken werden auf der Basis von Wolle bzw. Merinowolle hergestellt. Mehr als etwa ein Drittel beträgt der Kunstfaseranteil in der Regel nicht. Ein derartiges Mischgewebe hat vor allem den Vorteil, schneller zu trocknen als reine Naturfasern. Wie groß der Vorteil ist, hängt letztlich von den verwendeten Materialen und der Webart ab.

Sollten Wandersocken gepolstert sein?

Viele Wandersocken haben gepolsterte Bereiche in den Zonen, die beim Gehen besonders belastet werden. Dafür sind die anderen Bereiche deutlich dünner, so dass der Wasserdampf, der beim Schwitzen entsteht, schneller transportiert werden kann. Es spricht nichts gegen gepolsterte Wandersocken, aber auch klassische Wandersocken mit einheitlicher Materialdicke sind durchaus akzeptabel.

Muss ich mehrere Socken übereinander tragen?

Langsam setzt sich bei Outdoor-Fans die Erkenntnis durch, dass zwei Paar Socken besser sind als ein einzelnes Paar. Die Kombination aus dünnen Liner-Socken und einer dickeren zweiten Paar ist ideal, weil die Liner-Socken den Schweiß sehr viel schneller transportieren können als ein dickes Paar Socken. Dadurch entsteht ein angenehmeres Tragegefühl. Sie können aber auch mit einem Paar Socken auskommen, ohne in großen Stress zu geraten. Wenn Sie allerdings die optimale Lösung haben wollen, sollten Sie zwei Paar Socken tragen. Manchmal wird auch noch ein drittes Paar empfohlen, aber aus technischer Sicht entsteht durch das dritte Paar kein bedeutender Vorteil. Sie können die dünnen Liner-Socken mit unterschiedlich dicken Socken kombinieren und somit die Gesamtdicke an die Jahreszeit bzw. die Schuhe anpassen. Dadurch haben Sie ein sehr flexibles System, das für alle Schuhe und Jahreszeiten geeignet ist. Sie können auch Kunstfaser-Socken mit Naturfaser-Socken kombinieren. Sinnvoll kann z.B. eine Liner-Socke aus Kunstfaser in Kombination mit einer dicken Merinowolle-Socke sein. Bei dieser Kombination profitieren Sie vom optimalen Schweißtransport der Kunstfasern und der guten Isolierung der Merinowolle.

Wie lang sollten die Trekkingsocken sein?

An dieser Frage scheiden sich die Geister. Es gibt Wanderer, die niemals ohne Kniestrümpfe losgehen würden, für andere können die Trekkingsocken gar nicht kurz genug sein. Eine wichtige Grundregel ist: Die Socken (zumindest die obere Schicht) sollte über den Schuh hinausragen, damit zwischen Haut und Schuh ein Schutz ist. Gerade bei Lederschuhen bekommen Sie ansonsten relativ leicht wunde Stellen.

Welchen Sinn haben nahtfreie Socken?

Moderne Wandersocken werden nahtfrei hergestellt. Ohne Nähte wird nicht nur das Tragefühl besser, auch das Blasen- und Druckstellenrisiko sinkt. Wandersocken mit Nähten gibt es kaum noch und Sie sollten sich gut überlegen, ob Sie mit den alten Socken, die Opa schon im Schnäuzerkrieg getragen hat, durch die Welt wandern möchten.

Wie finde ich die besten Wandersocken für mich?

Es gibt leider nur einen Weg, die besten Socken zu finden: Ausprobieren! Kaufen Sie sich ein Paar Liner-Socken, das optimal passt und testen Sie dann nach und nach unterschiedliche Produkte. Aber machen Sie keine Wissenschaft aus der Sockensuche! Wenn die Socken gut passen und Sie auch bei längeren Wanderungen ein angenehmes Gefühl haben, müssen Sie nicht mehr weitersuchen.

Reichen nicht auch ein paar billige Alltagssocken?

Die meisten Alltagssocken bestehen aus Baumwolle und sind deswegen als Wandersocken ungeeignet. Wandersocken sind teurer als normale Alltagssocken, aber dafür ist die Qualität auch höher. Wenn Sie schon viel Geld in nicht ganz billige Wanderschuhe investiert haben, sollten Sie bei der Sockenqualität nicht anfangen zu knausern. Ihre Füße werden es Ihnen danken.

Wie viele Wandersocken brauche ich?

Auch bei kurzen Wanderungen sollten Sie immer Ersatzsocken im Rucksack haben. Wenn Sie einmal versehentlich in eine tiefe Pfütze treten oder die Socken dank tropischer Hitze durchgeschwitzt sind, ist es immer angenehm, einen Sockenwechsel vornehmen zu können. Bei mehrtägigen Ausflügen brauchen Sie nicht mehr als 3 Sockenkollektionen im Rucksack. Das reicht auch im Herbst und Winter völlig aus.

Ist ein Sockenwechsel unterwegs sinnvoll?

Erfahrene Wanderer wechseln Ihre Socken alle paar Stunden. Wenn Sie die benutzten Wandersocken in die Hosentasche stecken, trocknen diese durch die Körperwärme relativ schnell. Bei gutem Wetter können Sie die Socken aber auch am Rucksack befestigen und von der Sonne trocknen lassen.