Trekkingjacke Beratung & Ratgeber

Tage- oder wochenlange Wanderungen durch unberührte Gegenden, Campen unter freiem Himmel und weit und breit keine Straße in Sicht. Für viele Outdoorsportler sind Trekkingtouren das ultimative Naturerlebnis. Die richtige Ausrüstung spielt hier eine besonders große Rolle. Denn ist der Rucksack erst einmal für eine Mehrtagestour gepackt, gibt es kein Zurück mehr. Ein besonders wichtiger Bestandteil ist eine gute Trekkingjacke, die einiges aushalten und verschiedensten Witterungsbedingungen standhalten muss. Bei der Entscheidung für das richtige Modell sollten Sie sich deshalb Zeit nehmen und im Vorfeld die Vor- und Nachteile der verschiedenen Produkte abwägen. Aber was genau ist eigentlich eine Trekkingjacke und was gibt es beim Kauf zu beachten?

Was versteht man unter einer Trekkingjacke?

Der Begriff Trekkingjacke ist sehr weit gefasst. Die unzähligen Modelle auf dem Markt sind nicht nur für verschiedenste Outdoorsportarten sondern auch für unterschiedliche Witterungsbedingungen konstruiert. Grundsätzlich soll die Trekkingjacke ihren Träger aber auf meist längeren Touren vor Wind und Wetter schützen und muss dementsprechend einiges aushalten können.

Je nach Einsatzgebiet können Trekkingjacken aus Soft- oder Hardshell-Material bestehen. Sie sind in der Regel zwei, zweieinhalb- oder dreilagig und schützen mit Hilfe einer Membran oder einer PU-Beschichtung vor Regen und anderen widrigen Witterungsbedingungen.

Wann kommt die Trekkingjacke zum Einsatz?

Wie der Name schon sagt, werden Trekkingjacken vorrangig für Trekkingtouren hergestellt. Das Wort Trekking stammt aus dem Englischen (trek = anstrengender Marsch) und bezeichnet meist mehrtägige Wanderungen ohne feste Unterkunft, dafür mit einem Zelt im Gepäck. Trekkingtouren führen häufig durch abgelegene Gegenden, oft abseits von Straßen oder Wegen. Beim Trekking sind Outdoorsportler nicht zwangsläufig zu Fuß (sogenanntes Weitwandern) unterwegs. Auch lange Touren mit dem Fahrrad, dem Kanu und dem Pferd (Wanderreiten) sowie mit Touren- bzw. Langlaufskiern oder Schneeschuhen werden als Trekking bezeichnet.

Aber selbstverständlich sind die hochfunktionalen Jacken nicht ausschließlich für längere Trekkingtouren geeignet. Eigentlich bieten sie sich für fast jede Art von Outdoorsport hervorragend an – beispielsweise auf Tagestouren, im alpinen Einsatz, oder beim Radfahren. Aber auch im Alltag schützen die Allrounder ihren Träger vor Wind und Wetter. Da der Begriff Trekkingjacke sehr weit gefasst ist und Funktionsjacken für verschiedenste Ansprüche mit einschließt, gibt es auch für sämtliche Witterungsbedingungen das richtige Modell.

Download des Trekkingjacken Ratgebers als PDF

Hier gibt es den Trekkingjacken Ratgeber als PDF Datei für Euch.

Einfach herunterladen und Offline auf dem Smartphone oder ganz klassisch in ausgedruckter Form lesen.

Download

Welche Arten von Trekkingjacken gibt es?

Die Auswahl an Trekkingjacken auf dem Outdoormarkt ist riesig und zuweilen auch etwas unübersichtlich. Bevor Sie sich für ein Modell entscheiden, sollten Sie sich deshalb zunächst über die verschiedenen Arten von Trekkingjacken informieren. Denn nicht jede Jacke ist auch für alle Sportarten und Witterungsbedingungen geeignet.

Trekkingjacken aus Hardshell

Trekkingjacken aus Hardshell werden für extreme Wetterverhältnisse konstruiert und sind dementsprechend besonders robust und abriebfest. Sie bestehen meist aus zwei, zweieinhalb oder drei Lagen und sind dank leistungsstarker Membran oder PU-Beschichtung komplett wasserdicht. Das bedeutet, dass sie nicht nur bei strömendem Regen das Eindringen von Feuchtigkeit verhindern sondern ihren Träger auch vor anderen Niederschlagsarten wie Schnee oder sogar Schneestürmen schützen. Da die Herstellung von Hardshelljacken relativ aufwendig ist, liegen viele Modelle im gehobenen Preissegment.

Hardshell-Trekkingjacken entfalten ihre volle Funktionalität immer dann, wenn die Umgebungstemperatur unterhalb der Körpertemperatur liegt. Bei warmem Wetter können Sie dagegen schnell ins Schwitzen geraten, denn aufgrund seiner kompletten Wasserdichtigkeit büßt das Hardshellmaterial etwas an Atmungsaktivität ein. Somit eignen sich Hardshell-Trekkingjacken perfekt für längere Touren mit schwerem Rucksack sowie kühleres und wechselhaftes Wetter.

Zwei-, zweieinhalb und dreilagige Hardshell-Trekkingjacken

Bei den Trekkingjacken aus Hardshell-Material wird zwischen zwei-, zweieinhalb- und dreilagigen Modellen unterschieden. Die dreilagige Variante ist die hochwertigste: Hier werden Oberstoff, Futter und Membran zu einer Schickt laminiert. Die Jacken werden dadurch besonders robust und eignen sich auch für anspruchsvolle Bedingungen und den alpinen Einsatz.

Bei zweilagigen Hardshell-Trekkingjacken ist das Innenfutter lose eingenäht – lediglich Oberstoff und Membran werden zu einer Schicht laminiert. Somit sind sie perfekt für leichtere Outdoorsportaktivitäten und den Alltag. Zweieinhalblagige Modelle werden wie dreilagige Jacken hergestellt. Anstelle eines Futters wird jedoch eine hauchfeine Schutzschicht (beispielsweise ein Carbon-Film) an der Innenseite angebracht. Zweieinhalblagige Trekkingjacken sind äußerst abriebfest und dennoch leichter als dreilagige. Sie eignen sich damit sehr gut für längere Rucksacktouren, bei denen das Gewicht eine große Rolle spielt.

Membran versus PU-Beschichtung bei Hardshell-Trekkingjacken

Hardshell-Trekkingjacken mit Membran sind besonders hochwertig, robust und abriebfest. Sie eignet sich somit gut für aspruchsvolle Bedingungen wie beispielsweise Hochtouren oder alpine Klettertouren. Auch für längere Trekkingtouren mit schwerem Rucksack sind sie ideal. Bei der Membran handelt es sich um eine zusätzliche Stoffschicht, die sich unter dem Außenstoff befindet. Im Outdoorsportbereich haben sich beispielsweise eVent von Vaude, GoreTex von Gore oder Dermizax bewährt, das unter anderem von Bergans of Norway verwendet wird.

Etwas weniger abriebfest und atmungsaktiv, dafür oft deutlich günstiger, sind Hardshell-Trekkingjacken mit PU-Beschichtung. Diese wird auf den Außenstoff aufgedampft, wodurch eine mikroporöse Schicht entsteht, die das Eindringen von Wasser verhindert und Feuchtigkeit vom Körper abtransportiert. Beschichtete Jacken eignen sich perfekt für leichtere Trekkingtouren. Ein schwerer Rucksack sowie andere mechanische Belastungen können die PU-Beschichtung allerdings auf Dauer zerstören. Gängige Beschichtungen sind zum Beispiel Ceplex von Vaude, HyVent von The North Face oder MemBrain Strata von Marmot.

Trekkingjacken aus Softshell

Softshell-Trekkingjacken werden ebenfalls im Schichtprinzip hergestellt. Ihre Materialien transportieren extrem viel Feuchtigkeit, sodass eine hohe Atmungsaktivität gegeben ist. Anders als Hardshelljacken sind sie jedoch lediglich wasserabweisend und nicht wasserdicht. Somit eignen sie sich eher für gemäßigte Temperaturen ohne starke Niederschläge und für den Alltag. In extremen Bedingungen stoßen sie dagegen an ihre Grenzen. Einige Softshelljacken sind besonders winddicht und robust, während der Fokus bei anderen auf einer hohen Luftdurchlässigkeit und wärmenden Eigenschaften liegt. Ein besonderes Plus: Softshelljacken kombinieren die Funktionen von Fleecejacke und Regenjacke, sodass Sie sich auf Ihrer Trekkingtour eine Schicht sparen können.

Softshell-Trekkingjacken: Mit oder ohne Membran

Winddichte Trekkingjacken aus Softshell verfügen in der Regel über eine Membran. Diese sorgt dafür, dass die Körperwärme nur langsam entweichen kann und verhindert somit ein Auskühlen des Körpers. Somit eignen sich winddichte Modelle perfekt für Trekkingtouren in windigen Regionen oder auch für generell eher kälteempfindliche Outdoorsportler. Ihr Nachteil: Softshell-Trekkingjacken mit Membran sind etwas weniger atmungsaktiv als Modelle ohne Membran.

Softshell-Trekkingjacken ohne Membran punkten mit der höchsten Luftdurchlässigkeit. Auch bei warmen Temperaturen und bei hoher körperlicher Belastung wird Feuchtigkeit somit zuverlässig vom Körper abtransportiert. Aufgrund der hohen Atmungsaktivität können Wind und Regen allerdings leichter durch das Material dringen. Somit eignen sich Modelle ohne Membran vor allem im Alltag, bei guten Witterungsbedingungen und als Zweitjacke bei längeren Trekkingtouren.

Aus welchen Materialien besteht eine Trekkingjacke?

Für die Herstellung von Trekkingjacken kommen verschiedene Materialien zum Einsatz. Allerdings muss auch hier wieder zwischen Hardshell– und Softshell-Trekkingjacken unterschieden werden. Da die äußere Schicht von Hardshell-Trekkingjacken besonders abriebfest und strapazierfähig sein soll, werden gerne Kunstfasern wie Polyester oder Polyamid bzw. Nylon verwendet. In der Praxis hat sich Polyamid allerdings als etwas abriebfester herausgestellt als Polyester. Auch für das Innenfutter ist Nylon häufig die erste Wahl. Am Ende werden alle Schichten zu einer Schicht laminiert und der Oberstoff wasser- und schmutzabweisend imprägniert.

Auch beim Oberstoff von Softshell-Trekkingjacken setzen die Hersteller auf aus Kunstfasern gewebte Stoffe. Am häufigsten werden Polyester, Polyamid oder Polypropylen verarbeitet. Für die innere Schicht kommen Fleece oder Velours zum Einsatz, da diese Materialien Wärme isolieren, Feuchtigkeit von der Haut ableiten und zudem besonders hautverträglich sind.

Was bedeutet wasserdicht, wasserabweisend und winddicht?

Durch wasserdichte Materialien kann absolut keine Feuchtigkeit dringen. Dagegen ist es möglich, dass wasserabweisende Textilien bei Starkregen oder anderen widrigen Witterungsbedingungen durchnässt werden. Das passiert besonders schnell, wenn die Trekkingjacke über einen längeren Zeitraum der Nässe ausgesetzt wird. Die europäische Norm legt genau fest, ab welcher Wassersäule Produkte als wasserdicht und wann nur als wasserabweisend deklariert werden dürfen.

Outdoorbekleidung, die einem Wasserdruck von mindestens 800mm Wassersäule standhalten kann, gilt als wasserdicht Klasse 2. Wasserdicht Klasse 3 ist sie ab 1.300mm Wassersäule. Verfügen die Materialien über eine geringere Wassersäule, sind sie lediglich wasserabweisend. Die meisten als wasserdicht gekennzeichneten Trekkingjacken bieten allerdings deutlich höhere Wassersäulen, da auch Textilien mit 800mm Wassersäule bei hohem Wasserdruck durchnässt werden können. Die meisten Modelle weisen deswegen mindestens 10.000mm Wassersäule auf. Einige Produkte erreichen sogar rund 20.000mm bis hin zu 30.000mm.

Ist die Trekkingjacke als winddicht gekennzeichnet, kann keinerlei Luft durch das Material dringen. Das entspricht einer Winddurchlässigkeit von Null Prozent. Bei den meisten Modellen ist es die Membran, die die Winddichtigkeit ermöglicht. Gleichzeitig verfügen winddichte Trekkingjacken in der Regel über ein isolierendes Innenfutter, das Feuchtigkeit gut nach außen abtransportiert. Mit einer winddichten Outdoorjacke bleibt Ihr Wärmehaushalt sehr gut im Gleichgewicht. Denn während die Luft zwischen Kleidung und Körper nur langsam entweichen kann, dringt kein zusätzlicher kalter Wind durch das Material ein.

Wie finde ich die richtige Trekkingjacke?

Trekkingjacken werden für verschiedenste Bedürfnisse hergestellt. Vor dem Kauf sollten Sie sich deshalb genau überlegen, unter welchen Bedingungen die Jacke zum Einsatz kommen soll. Auf längeren und anspruchsvollen Touren sollten Sie unbedingt gegen sämtliche Witterungsbedingungen gewappnet sein. Eine robuste, wasserdichte Hardshell-Trekkingjacke ist in diesem Fall die beste Wahl. Sind Sie dagegen in erster Linie in moderaten Bedingungen unterwegs oder lediglich auf der Suche nach einer Zweitjacke für den Rucksack, ist eine leichte, atmungsaktive Softshell-Trekkingjacke die bessere Option.

Kapuze

Achten Sie beim Kauf einer Trekkingjacke darauf, dass die Kapuze individuell anpassbar und gegebenenfalls helmkompatibel ist. Modelle mit Schirm sind besonders praktisch, da das Gesicht auch bei stärkerem Regen trocken bleibt. Wichtig ist auch, dass die Kapuze gut sitzt und in Bewegung nicht ins Gesicht rutscht.

Einige Kapuzen können mit Hilfe von Reißverschlüssen oder Knöpfen von der Jacke getrennt werden, andere sind dagegen fest verbunden. Die erste Variante bietet den Vorteil, dass Ihr Nacken bei wärmeren Temperaturen besser belüftet wird und zudem die Bewegungsfreiheit erhöht wird. Dafür kann es passieren, dass bei starkem Regen Wasser durch die Jacke dringt. Fest verbundene Kapuzen schützen besser vor Nässe, sind dafür aber weniger flexibel. Die dritte Variante sind einrollbare Kapuzen, die Sie bei Nichtgebrauch im Kragen verstauen können. Diese eignen sich allerdings nur für kurze Regenschauer.

Taschen

Eine Trekkingjacke sollte über eine ausreichende Anzahl an Taschen verfügen, sodass die wichtigsten Gegenstände immer am Körper getragen werden können. Neben den standardmäßigen Außentaschen sind Innentaschen sowie gegebenenfalls Unterarmtaschen besonders praktisch. Einige Modelle verfügen darüber hinaus über Handytaschen sowie Mediataschen mit Kopfhörerausgang, in denen Sie Ihre Elektronik sicher verstauen können.

Hilfreich sind auch die so genannten Napoleontaschen, deren Name auf den französischen Feldherrn zurückgeht. Dieser hatte die Angewohnheit, stets eine Hand in Brustmitte unter seiner Jacke zu halten. Der Vorteil der Napoleontasche: Sie lässt sich mit einem Reißverschluss von außen öffnen, sodass der Hauptreißverschluss der Trekkingjacke geschlossen bleiben kann. Diese Taschenart eignet sich somit perfekt zum Verstauen von Landkarten und anderen wichtigen Dingen, die Sie schnell bei der Hand haben müssen.

Sehen Sie sich auch den Sitz der Taschen genauer an. Das ist besonders dann wichtig, wenn die Jacke auf längeren Touren mit einem großen Rucksack zum Einsatz kommen soll. In diesem Fall ist es wichtig, dass die Taschen nicht unter den Becken- und Schultergurten liegen und sich auch mit aufgeschnalltem Rucksack noch problemlos öffnen und schließen lassen.

Reißverschlüsse und Kinnschutz

Reißverschlüsse bei Trekkingjacken können wasserdicht oder wasserabweisend sein. Wasserdichte Reißverschlüsse halten auch starkem Dauerregen und extrem widrigen Bedingungen stand. Für mäßigen Regen und moderate Bedingungen sind wasserabweisende Reißverschlüsse allerdings vollkommen ausreichend – vor allem dann, wenn sie von innen zusätzlich abgedeckt sind.

Beim Kauf sollten Sie darauf achten, dass die Zipper auch mit nassen Händen oder Handschuhen bedienbar sind. Dementsprechend sollten sie bequem zu greifen und nicht zu klein sein. Weitere praktische Details können Zwei-Wege-Reißverschlüsse sowie Pit-Zips unter den Ärmeln sein. Bei Letzteren handelt es sich um Reißverschlüsse im Achselbereich, durch die bei höheren Temperaturen zusätzlich Luft an den Körper gelangt.

Ein Kinnschutz, der das obere Ende des geschlossenen Reißverschlusses abdeckt, erhöht den Tragekomfort zusätzlich. Er verhindert, dass der Reißverschluss unangenehm auf der Haut reibt oder sticht. Darüber hinaus bietet er zusätzlichen Schutz vor Regen, Wind und Kälte.

Größe, Passform und Nähte

Last but not least stellen auch Größe und Passform beim Kauf einer Trekkingjacke ein entscheidendes Kriterium dar. Auf keinen Fall darf die Jacke zu klein ausfallen, sodass Sie stets genug Platz für einen Mid-Layer und gegebenenfalls eine zusätzliche Wärmeisolierung (z.B. ein Fleece) haben. Generell sind Softshell-Trekkingjacken aber etwas enger geschnitten als Hardshelljacken.

Um ein Auskühlen zu verhindern, sollten Sie beim Anprobieren darauf achten, dass die Jacke Ihren Rücken vollständig bedeckt. Dies sollte auch dann der Fall sein, wenn Sie sich nach unten bücken. Um dies zu gewährleisten, statten viele Hersteller ihre Trekkingjacken mit einem verlängerten Rücken (Drop-Tail) aus.

Auch der Kragen der Trekkingjacke sollte die richtige Weite haben. Er darf einerseits nicht zu weit abstehen, andererseits aber auch den Hals nicht einschnüren. Darüber hinaus ist es wichtig, dass er hoch genug abschließt. Beim Anprobieren sollten Sie die Kragenweite zusätzlich mit einem Schal oder Schlauftuch testen.

Flache Nähte sind ein absolutes Muss bei einer guten Trekkingjacke. Zudem sollten sie sich nicht unter den Schulter- oder Beckengurten des Rucksacks befinden, da sie hier nicht nur unangenehm drücken sondern durch die mechanische Belastung auch beschädigt werden können. An der Innenseite der Jacke sollten die Nähte mindestens verklebt, besser noch versiegelt sein, sodass Wasser zusätzlich abgewehrt wird. Falls Sie längere Touren mit einem schweren Rucksack planen, bieten sich Modelle an, deren Schulterpartie und Hüftbereich mit abriebfestem Gewebe verstärkt sind.

Warum haben viele Trekkingjacken auffällig Farben?

Anstatt in klassischen (Nicht-)Farben wie Schwarz, Weiß oder Grau präsentieren sich die meisten modernen Trekkingjacken in leuchtend bunten Farben. Knallrot, Gelb, Pink oder Neonfarben sind aus dem Outdoorsportbereich nicht mehr wegzudenken. Auch wenn Sie üblicherweise dezentere Töne bevorzugen, sollten Sie die Anschaffung einer auffälligen Trekkingjacke unbedingt in Erwägung ziehen. Denn dabei handelt es sich nicht um einen neuen Modetrend, sondern vielmehr um eine wichtige Funktion der Produkte. Die so genannten Signalfarben sorgen dafür, dass Sie von Rettungskräften und Passanten im Notfall besser und schneller gesehen werden – beispielsweise im Falle eines Sturzes, eines Lawinenabgangs oder falls Sie sich einmal verlaufen. Somit tragen die auffälligen Farben entscheidend zu Ihrer Sicherheit beim Outdoorsport bei.

Wie viel Geld sollte ich in eine Trekkingjacke investieren?

Pauschal lässt sich diese Frage leider nicht beantworten. Grundsätzlich gilt im Outdoorsportbereich jedoch die alte Regel: Wer billig kauf, kauft zweimal. Qualität und Funktionalität Ihrer Trekkingjacke tragen entscheidend zum Erfolg oder Misserfolg einer Tour bei. Denn minderwertige Produkte können schnell durchnässen oder kaputtgehen und im schlimmsten Fall kommen Sie mit einer dicken Erkältung nach Hause.

Selbstverständlich müssen Sie als Freizeitsportler aber nicht zwangsläufig nach dem teuersten Produkt greifen. Auf dem Outdoormarkt gibt es inzwischen viele günstige Trekkingjacken, die für moderate Bedingungen vollkommen ausreichend sind. Informieren Sie sich deshalb gründlich über die Ausstattungsdetails der verschiedenen Modelle, bevor Sie eine Entscheidung treffen. In der Regel sind Softshell-Trekkingjacken übrigens günstiger erhältlich als Hardshelljacken – allein davon sollten Sie Ihre Wahl allerdings nicht abhängig machen.

Pflegetipps für Trekkingjacken?

Besonders auf längeren Touren können Trekkingjacken schnell verschmutzen. Trotzdem sollten Sie dem Drang wiederstehen, die Jacke nach Gebrauch direkt in die Waschmaschine zu werfen, denn ein zu häufiges Waschen kann dem Material schaden. In der Regel ist es vollkommen ausreichend, der Trekkingjacke etwa viermal pro Jahr einen Waschgang zu gönnen. Dafür sollte sie auf links gedreht und Reißverschlüsse bzw. Klettverschlüsse geschlossen werden.

Haushaltsübliches Waschmittel eignet sich lediglich für Trekkingjacken mit nonporöser PU-Membran – auch hier sollten Sie allerdings zu Flüssigwaschmittel greifen. Für alle anderen Modelle empfiehlt sich ein spezielles Waschmittel für Funktionsbekleidung, das Sie beispielsweise im Fachhandel oder in der Drogerie kaufen können. Auf Weichspüler sollten Sie in jedem Fall verzichten, da er der Membran schaden kann.

Vor dem Waschgang sollten Sie unbedingt einen Blick auf das Wäscheetikett werfen, das in die Innenseite der Trekkingjacke eingenäht ist. Generell bietet sich für Funktionsbekleidung jedoch der Schonwaschgang mit maximal 30 Grad Wassertemperatur an. Auf den Schleudergang sollten Sie in jedem Fall verzichten – ein ausreichendes Nachspülen ist aber unerlässlich.

Nach dem Waschgang muss die Trekkingjacke zuerst vollständig trocknen. Stellen Sie dann die Imprägnierung auf dem Oberstoff durch Wärmezufuhr wieder her. Dies gelingt zum Beispiel mit Hilfe eines Föhns (niedrigste Stufe) oder mit einem Bügeleisen, das Sie mit einem Stofflappen unterlegen sollten (ebenfalls niedrigste Stufe). Die Imprägnierung ist intakt, wenn die Wassertropfen am Oberstoff nach dem Waschen abperlen. Saugen Sie sich dagegen in die Jacke, muss die Imprägnierung erneuert werden.