Winterhose Beratung & Ratgeber

Ob Skifahren, Snowboarden, Eisklettern oder einfach nur durch den Schnee toben – der Winter ist alles andere als eine Jahreszeit, vor der wir uns fürchten müssen. Ganz im Gegenteil: Was gibt es Schöneres, als die ersten Spuren im frischen Powder und das Knirschen von Schnee unter unseren Füßen? Um die kalte Jahreszeit in vollen Zügen genießen zu können, brauchen wir natürlich die richtige Ausrüstung. Neben einer guten Winterjacke und dem richtigen Schuhwerk ist vor allem ein Kleidungsstück besonders wichtig: Eine funktionale Winterhose.

Was ist eine Winterhose und wann kommt sie zum Einsatz?

Wie der Name schon sagt ist eine Winterhose eine Outdoorhose, die in erster Linie im Winter zum Einsatz kommt. Dementsprechend muss sie Schutz vor Kälte, Schnee, Feuchtigkeit, Regen und Wind bieten. Ziel ist es, den Körper warmzuhalten und gleichzeitig einen guten Feuchtigkeitsabtransport zu gewährleisten. Moderne Materialien sind deshalb wasserdicht oder wasserabweisend, winddicht oder windabweisend sowie atmungsaktiv und robust. Zur besseren Isolierung verfügen Winterhosen über eine zusätzliche Fütterung. Ihre schnelltrocknenden Fähigkeiten sorgen dafür, dass kein klammes Gefühl am Körper entsteht.

Winterhosen eignen sich für verschiedenste Arten von Wintersport bzw. Outdoorsport bei kalten Temperaturen. Dazu gehören natürlich Ski- und Snowboardfahren, Freeriden und Skitouren. Aber auch beim Winterwandern, Schneeschuhwandern und zum Rodeln sowie beim Bergsteigen, auf Expeditionen und beim Eisklettern ist eine gute Winterhose unerlässlich. Darüber hinaus ist sie auch im Alltag ein ausgezeichneter Begleiter: Die Winterhose lässt uns Schneeballschlachten, Winterspaziergänge und den Weihnachtsmarktbesuch ungestört genießen. Selbstverständlich benötigt auch jedes Kind eine gute Winterhose.

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Winterhosen aus Hardshell

Für extreme Witterungsbedingungen sind Winterhosen aus Hardshell bestens geeignet. Diese sind zu hundert Prozent wind- und wasserdicht. Somit schützen sie nicht nur vor Kälte sondern auch vor Schnee, Schneeregen, Matsch und sogar Schneestürmen. Zudem punkten Hardshell-Winterhosen mit einer extremen Langlebigkeit und Abriebfestigkeit. Dementsprechend häufig kommt diese Variante beim Ski- und Snowboardfahren sowie beim Freeriden, Bergsteigen, auf langen Trekkingtouren sowie auf Expeditionen zum Einsatz.

Drei-, zweieinhalb und dreilagige Hardshell-Winterhosen

Winterhosen aus Hardshell-Material werden in der Regel drei-, zweieinhalb- oder zweilagig angeboten. Für extreme Einsatzbedingungen eignet sich die dreilagige Variante am besten. Hier werden Oberstoff, Membran und Futter zu einer Schicht laminiert. Diese aufwendige Herstellung verleiht dem Material eine extrem hohe Abriebfestigkeit und Strapazierfähigkeit.

Die Herstellung von zweilagigen Hardshell-Winterhosen ist etwas einfacher: Während Oberstoff und Membran zu einer Schicht laminiert werden, wird das Innenfutter (Taft- oder Netzfutter) nur lose eingenäht. Bei einigen Modellen verwenden die Hersteller anstatt einer Membran eine PU-Beschichtung (PU=Polyurethan). Für leichte bis mittelschwere Outdoorsportaktivitäten ist die zweilagige Variante in der Regel vollkommen ausreichend. Oft bieten die zweilagigen Modelle zudem ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Zweieinhalblagige Hardshell-Winterhosen sind eine weitere Alternative auf dem Outdoormarkt. Ihr Aufbau ähnelt prinzipiell dem der dreilagigen Hosen. Anstelle eines Futters wird allerdings eine feine Schutzschicht (meist ein Carbonfilm) an der Innenseite angebracht. Gegenüber dreilagigen Modellen verringert sich dadurch das Packmaß, sodass sich die zweieinhalblagige Variante gut für längere Touren mit dem Rucksack eignet.

Hardshell-Winterhosen: Membran oder PU-Beschichtung?

Wenn Ihre Winterhose auch in anspruchsvollen Bedingungen zum Einsatz kommen soll, empfiehlt sich eine Hardshell-Winterhose mit Membran. Diese zusätzliche Stoffschicht unter dem Außenstoff macht die Hose besonders langlebig und robust. Zudem bieten die Modelle mit Membran eine ausgezeichnete Atmungsaktivität. Bewährte Membranen im Outdoorsportbereich sind eVent von Vaude, GoreTex von Gore sowie Dermizax, das unter anderem von Bergans of Norway verwendet wird.

Winterhosen mit PU-Beschichtung sind etwas unkomplizierter in der Herstellung und somit oft verhältnismäßig günstig erhältlich. Die PU-Beschichtung wird auf den Außenstoff aufgedampft. In Folge dessen entsteht eine mikroporöse Schicht, die neben einer hundertprozentigen Wasserdichtigkeit auch eine gute Atmungsaktivität gewährleistet. Obwohl PU-beschichtete Winterhosen nicht an die Strapazierfähigkeit der Modelle mit Membran herankommen, sind sie für Freizeitsportler sehr gut geeignet. Im Bereich der PU-Beschichtungen haben sich MemBrain Strata von Marmot, HyVent von The North Face oder Ceplex von Vaude bewährt.

Winterhosen aus Softshell

Winterhosen aus Softshell bieten mehr Bewegungsfreiheit als Hardshell-Hosen. Ihr Material ist oft elastisch und lässt sich in alle Richtungen dehnen. Das bietet vor allem beim Klettern oder im alpinen Bereich einen großen Vorteil, da hier viel Bewegungsfreiheit nötig ist. Zusätzlich punktet Softshell mit einer besonders hohen Atmungsaktivität und eignet sich somit perfekt für schweißtreibende Outdoorsportaktivitäten. Solange Sie also nicht in extremen Bedingungen unterwegs sind und die Hose keinem oder nur wenig direkten Kontakt mit Schnee ausgesetzt ist (zum Beispiel auf geräumten Wegen), ist eine Softshell-Winterhose die beste Wahl. Beachten Sie aber, dass Softshellmaterial lediglich wasserabweisend und nicht wasserdicht ist.

Softshell-Material bei kalten Temperaturen

Viele Outdoorsportler stellen sich die Frage, ob eine Winterhose aus Softshell auch bei eisigen Temperaturen ausreichend wärmt. Diese Frage lässt sich mit einem klaren Ja beantworten – vorausgesetzt, die Hose wird richtig kombiniert. Für eine zusätzliche Isolierung sorgt die Kombination mit Funktionsunterwäsche. Diese ist als spezielle Thermounterwäsche für den Winter erhältlich. Somit können Sie Softshell-Winterhosen auch bei Minusgraden tragen und müssen beim Komfort keine Abstriche machen. Viele Softshell-Winterhosen sind zudem warm gefüttert und in einigen Fällen mit windabweisenden Fleecestoffen ausgekleidet.

Softshell-Winterhosen mit Membran

Winterhosen aus Softshell-Material sind mit oder ohne Membran erhältlich. Modelle ohne Membran sind extrem atmungsaktiv und ermöglichen auch bei hoher körperlicher Belastung ein angenehmes Körperklima. Dafür schützt diese Variante nur bedingt vor Nässe und Wind. Aus diesem Grund sollten Sie sich im Winter für eine Softshell-Winterhose mit Membran entscheiden. Diese ist zwar etwas weniger atmungsaktiv. Dafür verhindert die zusätzliche Schicht ein zu schnelles Entweichen der Körperwärme und hält Sie auch bei kalten Temperaturen angenehm warm. Isolierung: Kunstfaser, Daune & Co. Winterhosen unterscheiden sich bezüglich ihrer Isolierung oft stark. Ganz nach Geschmack bevorzugen viele Outdoorsportler dünne Hosen, die sie mit einer dicken Schicht isolierender Funktionswäsche kombinieren. Andere dagegen schwören auf warmes, dickes Futter, das den Körper auch bei eisigen Temperaturen mollig warmhält.

Kunstfaserisolierung bei Winterhosen

Zur Isolierung von Winterhosen kommen im Outdoorsportbereich häufig synthetische Stoffe, wie beispielsweise Primaloft, zum Einsatz. Diese versuchen die Struktur der Daune zu imitieren und gleichzeitig deren Nachteile zu reduzieren. Denn anders als Daunen sind Kunstfasern unempfindlich gegen Nässe und wärmen auch im nassen Zustand. Dies ist besonders wichtig, da die Hose beim Wintersport häufiger mit Schnee und Matsch in Berührung kommt, als beispielsweise eine Jacke. Zudem sind Kunstfasern im Gegensatz zur Daune besonders pflegeleicht.

Je nach Menge des Füllmaterials können unterschiedliche Isolationswerte erzielt werden, sodass mit Sicherheit jeder die passende Winterhose findet. Neben dem besonders beliebten Primaloft gibt es selbstverständlich noch weitere Isolationslösungen. In den letzten Jahren hat sich beispielsweise Coreloft aus dem Hause Arc’teryx etabliert – in erster Linie dank seiner extrem wasserabweisenden und schnelltrocknenden Fähigkeiten sowie einer hohen Atmungsaktivität.

Daunenfutter bei Winterhosen

Daune kommt bei Winterhosen nur selten zum Einsatz, da sie in erster Linie zur Wärmespeicherung und für einen optimalen Temperaturkomfort dient. Für anspruchsvolle Wintersportaktivitäten im Schnee ist sie allerdings zu empfindlich. Dennoch werden Winterhosen mit Daunenfutter gerne für bewegungsarme Situationen und Aktivitäten genutzt, da sie das Auskühlen des Körpers wirkungsvoll verhindern. Sie sind deshalb ideal für Übernachtungen im Zelt oder auf der Berghütte sowie während der Pause beim Klettern und Bouldern. Dazu kommt, dass sie über ein äußerst geringes Gewicht und ein kleines Packvolumen verfügen. Dementsprechend passen Winterhosen mit Daunenfutter leicht in den Rucksack und können bei Bedarf übergezogen werden.

Wie finde ich die richtige Winterhose?

Machen Sie sich vor dem Kauf Gedanken, in welchen Bedingungen die Winterhose zum Einsatz kommen soll. Sind Sie regelmäßig im Schnee und Matsch sowie in anspruchsvollen Bedingungen unterwegs? Dann dürfte eine Hardshell-Winterhose die beste Wahl sein. Wenn Sie dagegen Wert auf viel Bewegungsfreiheit legen und die Hose auch für schweißtreibende Aktivitäten zum Einsatz kommen soll, kommt auch eine Softshell-Winterhose in Frage. Wichtig sind natürlich auch die Ausstattungsdetails, die sich von Modell zu Modell oft stark unterscheiden.

Größe und Passform

Auf Größe und Passform sollten Sie beim Kauf einer Winterhose besonders viel Wert legen, denn ein schlecht sitzendes Modell kann besonders auf langen Touren schnell unangenehm werden. Grundsätzlich darf die Winterhose weder zu lang noch zu kurz sein. Außerdem ist es wichtig, dass sie weder rutscht noch am Bund einschneidet. Letzteres lässt sich durch einen elastischen Gummizug verhindern oder aber durch mehrere Knöpfe am Bund. Beim Anprobieren der Winterhose sollten Sie ausprobieren, ob Sie sich ohne Probleme bücken und in die Knie gehen können. Vor allem für Kletterer bietet sich ein sogenannter Zwickel an. Dabei handelt es sich um einen keilförmigen Einsatz im Schritt, der die Bewegungsfreiheit erhöht.

Einige Winterhosen sind mit (abnehmbaren) Hosenträgern oder als Latzhosen erhältlich. Besonders auf anspruchsvollen Touren und beim Bergsteigen bietet dies den Vorteil, dass die Hose nicht verrutscht und das Becken auch bei Wind und eisigen Temperaturen nicht auskühlt. Alternativ verfügen einige Modelle auch über einen höher geschnittenen Rücken, der Nieren und Becken zusätzlich schützt. Ebenfalls vorteilhaft sind die Kopplungssysteme, die einige Hersteller anbieten. Diese ermöglichen es, die Winterhose mit der passenden Winterjacke zu verbinden.

Taschen, Reißverschlüsse und Belüftung

Beim Kauf einer Winterhose sollten Sie auf eine ausreichende Anzahl an Taschen achten, sodass Sie essenzielle Dinge wie Smartphone, Landkarte oder Geldbeutel direkt am Körper tragen können. Zwei seitliche Taschen mit Reißverschluss dürfen auf keinen Fall fehlen. Ein zusätzliches Plus sind weitere Taschen am Gesäß sowie auf Ober- und Unterschenkelhöhe. Im Idealfall sind die Reißverschlüsse wasserdicht. Stellen Sie außerdem sicher, dass sich die Zipper auch mit Handschuhen und klammen Fingern leicht bedienen lassen.

Für einen verbesserten Klimakomfort und zusätzliche Belüftungsmöglichkeiten sorgen seitliche Reißverschlüsse. Viele Winterhosen verfügen zudem über Lüftungsschlitze, die je nach Bedarf geöffnet oder geschlossen werden können. Dient die Winterhose als Überhose, empfiehlt sich ein langer, durchgehender Seitenreißverschluss für schnelles An- und Ausziehen.

Besondere Ausstattungsmerkmale bei Skihosen

Zum Skifahren, Snowboarden, Freeriden und für Skitouren gibt es spezielle Skihosen. Diese sind in der Regel dick gefüttert und gut isoliert. Aufgrund der hohen Belastung, der sie standhalten müssen, sind ihre Materialien besonders strapazierfähig und bieten einen guten Schutz vor scharfen Skikanten. Skihosen sollten über eng anliegende Beinabschlüsse bzw. Innengamaschen mit Gummibund und einen gut funktionierenden Schneefang verfügen, sodass Sie auch im Powder oder im Fall eines Sturzes trocken ans Ziel kommen. Ein weiterer Pluspunkt ist ein dehnbarer bzw. verstellbarer Bund.

Bei der Wahl ihrer Winterhose sollten alpine Skifahrer vor allem auf eine hohe Widerstandsfähigkeit, eine gute Wärmeisolation sowie die richtige Passform achten. Eine wasserdichte, winddichte und atmungsaktive Membran schützt vor Schnee, Kälte, Wind und Wetter. Für Skitourengänger und ambitionierte Skibergsteiger sind Gewicht, Bewegungsfreiheit, Robustheit und Atmungsaktivität wichtige Kriterien beim Kauf. Gute Tourenhosen verfügen zudem häufig über eine seitliche Reißverschluss-Belüftung an den Oberschenkeln. Skihosen sind grundsätzlich wasserdicht. Für Eisregen und sulzigen Schnee sollten Sie allerdings zu Materialien mit spezieller Membran (z.B. Goretex) greifen, die über Wassersäulen ab 15.000 mm verfügen.

Warum gibt es so viele Winterhosen in knalligen Farben?

Wer im Laden oder im Onlineshop nach Winterhosen sucht, wird schnell bemerken, dass immer mehr Modelle in auffälligen Farben produziert werden. Dies sollten Sie keinesfalls als aktuellen Modetrend abhaken. Ganz im Gegenteil: Die so genannten Signalfarben erfüllen im Outdoorsportbereich eine wichtige Funktion. Sie sorgen dafür, dass Sie im Falle eines Notfalls von Einsatzkräften oder Passanten schneller und leichter gesehen werden. Das ist besonders beim Wintersport sehr wichtig, da Sie sich nicht nur verlaufen oder verunglücken sondern auch von einer Lawine verschüttet werden könnten. Stellen Sie deshalb unbedingt Ihre Sicherheit in den Vordergrund und ziehen Sie die Anschaffung einer farblich auffallenden Trekkinghose in Erwägung.

Pflegetipps für Winterhosen

Bei der Pflege Ihrer Winterhose sollten Sie sich auf jeden Fall am Wäscheetikett orientieren, das an der Innenseite des Materials eingenäht ist. Grundsätzlich lassen sich die meisten Winterhosen – mit Ausnahme von Daunenfüllungen – problemlos waschen. Dennoch sollten Sie Ihrer Hose nur selten eine Maschinenwäsche gönnen, da das Material auf Dauer an Funktionalität einbüßen kann. Die meisten Hersteller raten zu etwa vier Maschinenwäschen pro Jahr. Dabei ist es allerdings wichtig, Reißverschlüsse bzw. Klettverschlüsse zu schließen und die Hose auf links zu drehen.

Für die ideale Pflege gibt es im Fachhandel und in der Drogerie spezielles Waschmittel für Funktionsbekleidung. Für die Wäsche empfehlen sich maximal 30 Grad Wassertemperatur und der Schonwaschgang. Auf keinen Fall sollte Funktionsbekleidung geschleudert werden – ein ausreichendes Nachspülen ist dagegen unerlässlich.

Winterhosen mit Daunenfüllung sollten selten bis nie gewaschen werden, da die Daune bei jeder Wäsche an natürlichem Fettgehalt und somit an Bauschfähigkeit einbüßt. Klopfen Sie Verschmutzungen stattdessen aus und lüften Sie die Winterhose nach jedem Tragen. Sollte eine Wäsche einmal unumgänglich sein, gehört die Hose anschließend auf jeden Fall in den Trockner. Damit sich die Daune wieder lockert, empfiehl es sich, drei Tennisbälle mit in den Trockner zu geben. Anschließend sollte die Winterhose für einige Tage luftig aufgehängt und die verbleibenden Daunenklumpen von Hand gelöst werden.

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