Fleecepullover Beratung & Ratgeber

Es gibt wohl kaum einen Kleiderschrank in Deutschland, in dem sich nicht mindestens ein Fleecepullover befindet. Denn wer würde schon freiwillig auf das kuschelig weiche Kleidungsstück verzichten, das nicht nur bequem sondern auch vielseitig und unglaublich praktisch ist. Ob beim Skifahren, auf dem Berg oder daheim auf dem Sofa: Der Fleecepullover ist aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken.

Die Entstehung des Fleecematerials

Fleece wurde erstmals 1979 von Malden Mills Industries Inc. auf den Markt gebracht – ein US-amerikanischer Hersteller aus Massachusetts. Das Unternehmen versprach seinen Kunden ein revolutionäres Synthetikmaterial mit geringem Gewicht sowie wärmenden, atmungsaktiven und schnelltrocknenden Fähigkeiten. Und tatsächlich gelang es Malden Mills Industries, die Erwartungen seiner Kunden nicht zu enttäuschen. Unter dem Namen Polartec lösten ab sofort weiche Fleeceprodukte die bisher übliche, juckende Wollbekleidung ab.

Durch das wachsende Umweltbewusstsein der Bevölkerung erhielt Fleece 1993 einen erneuten Aufschwung: Polartec und Patagonia boten erstmals Fleecepullover zum Verkauf an, die aus recycelten Plastikflaschen hergestellt waren. In Kombination mit dem hohen Tragekomfort sorgte die umweltfreundliche Komponente schließlich dafür, dass der Siegeszug des Fleecematerials nicht mehr aufzuhalten war.

Fleecepullover: Das sind seine Einsatzgebiete

Der Fleecepullover ist wohl eines der vielseitigsten Kleidungsstücke auf dem Outdoormarkt. Dementsprechend gibt es kaum Sportarten bzw. Wetterverhältnisse, in denen er nicht zu gebrauchen ist. Das ist auch dem Umstand zu verdanken, dass Fleecematerial in verschiedensten Variationen erhältlich ist. Je nach Beschaffenheit kann der Fleecepullover dementsprechend als äußerste bzw. auch als zweite oder dritte Bekleidungsschicht getragen werden.

Beim (Outdoor-)Sport lassen sich Fleecepullover sehr vielfältig einsetzen. An kalten Tagen können sie beispielsweise sehr gut unter einer Hardshelljacke getragen werden. In dieser Kombination werden die wasserdichten Fähigkeiten der Hardshell durch eine zusätzliche, wärmende Schicht ergänzt, die darüber hinaus den Tragekomfort deutlich erhöht.

Solo getragen eignet sich der Fleecepullover perfekt für die Übergangszeit im Herbst und Frühling. Wenn es nicht gerade regnet, stellt der Pullover eine sehr gute Alternative zur Jacke dar, denn er punktet mit geringem Gewicht und seinen robusten Fähigkeiten. Auch für die Trekkingausrüstung ist der Fleecepullover eine gute Ergänzung, da er wenig Gewicht hat, schnell trocknet und dank seines kleinen Packmaßes bequem transportiert werden kann.

Auf der anderen Seite gibt es auch sehr dicke Fleecepullover, die über stark wärmende Fähigkeiten verfügen. Sie eignen sich perfekt im Winter und an kalten Herbsttagen –allerdings eher für einen Spaziergang und den Fernsehabend auf der Couch anstatt für schweißtreibende, sportliche Aktivitäten. Wer Kinder hat, weiß den Fleecepullover auch für den Kindergarten und die Schule zu schätzen. Er ist nicht nur robust, pflegeleicht und schmutzabweisend sondern reizt dank des weichen Materials auch empfindliche Kinderhaut nicht unnötig.

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Was genau ist ein Fleecepullover?

Ein Fleecepullover besteht aus besonders strapazierfähigen Polyesterfasern. Anders als die Fleecejacke lässt er sich vorne nicht mit Hilfe eines durchgängigen Reißverschlusses öffnen. Stattdessen verfügt er entweder über keinen oder lediglich einen Reißverschluss am Hals. Dementsprechend wird der Fleecepullover zum An- und Ausziehen über den Kopf gezogen. Die Dicke des Materials sowie die Schnittform unterscheiden sich von Modell zu Modell – für den sportlichen Einsatz ist der Schnitt in der Regel körperbetont. Fleecepullover sind außerdem mit verschiedenen Kragenformen oder mit Kapuze erhältlich.

Fleecepullover punkten mit ihren robusten sowie wind- und wasserabweisenden Eigenschaften. Das kuschelig weiche Material bietet außerdem einen sehr hohen Tragekomfort und wärmt den Körper zuverlässig. Last but not least ist Fleece sehr pflegeleicht – das strapazierfähige Material kann ohne Probleme beliebig oft in der Waschmaschine gewaschen werden. Hochwertige Modelle büßen über Jahre hinweg kaum an Farbe, Form und Funktionalität ein.

Fleecepullover trocknen besonders schnell und sind somit sowohl nach der Wäsche als auch nach einem Regenschauer beim Outdoorsport schnell wieder einsatzbereit. Viele Sportler schätzen sie deshalb auch auf Mehrtagestouren, da sie im Gegensatz zu vielen anderen Materialien über Nacht problemlos auslüften und trocknen.

Gegenüber dem klassischen Wollpullover hat der Fleecepullover gleich mehrere Vorteile: Zum einen ist er auch für empfindliche Haut geeignet, da das weiche Fleecematerial von allen Hauttypen gut vertragen wird. Wolle dagegen fängt gelegentlich an zu kratzen – insbesondere dann, wenn wir beim Sport ins Schwitzen geraten. Zum anderen ist Fleece deutlich wasserabweisender als Baumwolle und isoliert den Körper auch im feuchten Zustand zuverlässig. Darüber hinaus punktet der Fleecepullover auch beim Packmaß: Er ist deutlich leichter und benötigt weniger Platz im Rucksack als der Wollpullover.

Aus welchen Materialien besteht ein Fleecepullover?

Fleecepullover bestehen aus besonders strapazierfähigen Polyesterfasern – dementsprechend handelt es sich bei Fleece um ein synthetisches Material. Oftmals mischen die Hersteller das Polyester auch mit Gummifasern (Elastan bzw. Spandex), sodass sich das Material in alle Richtungen dehnen kann.

Auf dem Outdoormarkt gibt es mittlerweile viele verschiedene Materialzusammensetzungen, die den Fleecepullovern unterschiedliche Fähigkeiten verleihen. Besonders leicht und auch für schweißtreibende sportliche Aktivitäten geeignet ist zum Beispiel Microfleece. Andere Materialien wärmen dagegen stark oder schützen besonders gut vor Wind.

Leider ist die Qualität von Fleecepullovern nicht immer gleichermaßen gut. Wer am falschen Ende spart, sieht sich deshalb oft mit minderwertigen Produkten konfrontiert. Diese erkennt man daran, dass das Material schnell abgenutzt aussieht und kleine Knoten bildet – beim Tragen gerät man außerdem schnell ins Schwitzen. Hochwertiges Fleecematerial verfügt dagegen über sehr gute atmungsaktive Fähigkeiten und ist in der Lage, die körpereigene Wärme zu speichern. Darüber hinaus sehen qualitativ hochwertige Fleecepullover auch nach mehreren Waschgängen noch gut aus und fühlen sich weiterhin angenehm auf der Haut an.

Fleecepullover: Worauf muss ich beim Kauf achten?

Fleecepullover gibt es längst nicht mehr nur im Sportgeschäft zu kaufen. Sie sind in jedem Kaufhaus, in unzähligen Onlineshops und sogar im Discounter erhältlich. Trotzdem sollten Sportler bei der Wahl ihres Fleecepullovers nicht wahllos zugreifen sondern beim Kauf auf verschiedene Dinge achten.

Dazu gehört natürlich zum einen die Qualität. Diese wird nach wie vor am zuverlässigsten von den bewährten Outdoorherstellern gewährleistet. Dazu gehören beispielsweise Jack Wolfskin, Mammut, Vaude oder The North Face. Hier können Sie sich sicher sein, dass die Fleecepullover auch über Jahre hinweg nicht an Funktionalität einbüßen.

Zum anderen sollten Sie natürlich auch darauf achten, dass sich der Fleecepullover für den gewünschten Einsatzzweck eignet. Während für den Outdoorsport in der Übergangszeit dünne Materialien die beste Wahl sind, sind Sie im Winter mit einem dickeren Fleecepullover besser bedient. Letzterer eignet sich auch für den Alltag und gemütliche Stunden auf der Couch.

Reißverschlüsse und Taschen

Achten Sie beim Kauf auch auf Details, wie beispielsweise Reißverschlüsse und Taschen. Zwei Seitentaschen oder eine Kängurutasche sollten auf jeden Fall vorhanden sein, um unterwegs Kleinigkeiten zu verstauen. Besonders praktisch sind auch Taschen, die sich mit einem Reißverschluss verschließen lassen. In einigen Fällen sind die Taschen mit Netzfutter ausgekleidet, was für zusätzliche Belüftung sorgt.

Die Reißverschlüsse sollten leichtgängig und hochwertig eingearbeitet sein, sodass sie auch mit Handschuhen oder kalten Fingern problemlos geöffnet werden können. Ein ausreichend großer Zipper vereinfacht die Bedienung der Reißverschlüsse zusätzlich. Ein Reißverschluss am Kragen sollte mit einem Kinnschutz versehen sein, sodass er nicht kratzt.

Passform, Kragen und Kapuze

Nicht nur die Dicke des Fleecematerials entscheidet, für welche Einsatzgebiete ein Fleecepullover geeignet ist – auch auf die richtige Passform kommt es an. Wenn der Pullover in erster Linie beim (Outdoor-)Sport getragen wird, sollte er etwas enger am Körper anliegen. Auf diese Weise kann sich nur wenig Luft unter der Kleidungsschicht anstauen, die dementsprechend schneller aufgewärmt wird. So wird auch an kälteren Tagen ein Auskühlen verhindert. Ein dünner, anliegender Baselayer sollte unter dem Fleecepullover allerdings noch Platz finden.

Wird der Fleecepullover häufig in Kombination mit einer Hardshelljacke getragen, ist eine Kapuze nicht nötig – sie könnte sogar stören oder einen unangenehmen Druck auf den Nacken verursachen. Ein Stehkragen ist in diesem Fall die beste Wahl. Wer den Pullover solo bzw. als oberste Schicht tragen möchte, profitiert dagegen von einer Kapuze: Sie schützt gegen Kälte und kleinere Regenschauer.

Welche Arten von Fleecematerial gibt es?

Die Materialien von Fleecepullovern weisen zum Teil erhebliche Unterschiede auf. Das ist auch gut so, denn je nach Einsatzgebiet müssen verschiedene Ansprüche erfüllt werden. Die Materialien unterscheiden sich dabei anhand ihres Gewichts, das auf einen Quadratmeter Stoff kommt.

Der dickste Fleece, der nur an äußerst kalten Tagen zum Einsatz kommt, liegt beispielsweise bei 300 g/m2 – man spricht auch von 300er-Fleece. Zwischen 200 und 300 g/m2 wiegt der mitteldicke Fleece. Der dünnste Fleece bewegt sich zwischen 100 und 200 g/m2. Im Outdoorsport sind Fleecepullover aus 100er und 200er Fleece am geläufigsten.

Eine Alternative im Winter ist Polartec ThermalPro: Es handelt sich dabei um ein 200er-Fleece, das allerdings sehr eng gewebt ist und somit über enorme wärmende Eigenschaften verfügt. Eine ähnliche Wirkung erzielt hochfloriges Fleece. Es ist trotz seiner Dicke relativ leicht und speichert dementsprechend sehr viel warme Luft.

Zusätzlich zum klassischen Fleece gibt es auch Stretchfleece. Dieses ist – wie der Name schon sagt – besonders dehnbar und flexibel. Häufig verarbeitet wird beispielsweise Power Stretch, das sich für viele sportliche Aktivitäten wunderbar eignet. Stretchfleece punktet außerdem mit einer hohen Abriebfestigkeit und einer glatten Oberfläche. Das ist vor allem dann praktisch, wenn der Fleecepullover beispielsweise in Kombination mit einer Softshelljacke getragen wird. Strickfleece bedient dagegen den modischen Faktor. Die Außenseite des Fleecematerials ist hier gestrickt, wodurch der Pullover optisch aufgewertet wird.

Was sind die Vor- und Nachteile eines Fleecepullovers?

Der Fleecepullover gehört nicht ohne Grund zu den beliebtesten Kleidungsstücken – die Liste seiner Vorzüge ist lang. Da wäre zum Beispiel sein geringes Gewicht, das mit einem kleinen Packmaß einhergeht. So lässt er sich einfach transportieren und auch in kleineren Rucksäcken ohne Probleme verstauen.

Auch der hohe Tragekomfort des Fleecematerials spricht für sich: Kein Kratzen, kein Scheuern und auch Feuchtigkeit wird zuverlässig vom Körper abtransportiert. Der Fleecepullover punktet außerdem mit seiner Flexibilität: Er kann sowohl solo als auch als zweite Schicht oder in Kombination mit Hard- oder Softshelljacken als Doppeljacke getragen werden.

Positiv zu bewerten sind auch seine ausgezeichneten isolierenden Fähigkeiten. Je nach Dicke des Fleecematerials schützt er an kühlen Herbst- und Frühlingstagen genauso wie im tiefsten Winter. Last but not least lässt sich ein Fleecepullover problemlos pflegen und in der Maschine waschen. Dank seiner schnelltrocknenden Fähigkeiten ist er anschließend in kürzester Zeit wieder einsatzbereit.

Wie bei allen Materialien gibt es aber auch beim Fleecepullover ein paar kleine Nachteile. So lädt sich Fleece schnell statisch auf, was vor allem von Personen mit langen Haaren als störend empfunden wird. Auch kann das Material etwas unangenehm riechen, wenn es unter großer körperlicher Belastung bzw. starkem Schwitzen getragen wird. Darüber hinaus sind nicht alle Fleecepullover für Rucksacktouren geeignet, da ihre weiche Oberfläche nur bedingt abriebfest ist.

Warum gibt es so viele Fleecepullover in grellen Farben?

Auffällige Farben haben schon lange Einzug in den Outdoormarkt gehalten. Anstatt sogenannter Nicht-Farben wie Schwarz, Weiß oder Grau dominieren mittlerweile kräftiges Rot, Orange und Gelb oder auch Neonfarben und wilde Muster. Abgesehen davon, dass wir schon bei ihrem Anblick gute Laune bekommen, erfüllen diese Signalfarben aber auch einen praktischen Zweck.

Denn sie sollen im Falle eines Unfalls dafür sorgen, dass Passanten und Rettungskräfte schnell auf die verunglückte Person aufmerksam werden. Und auch im Straßenverkehr und bei schlechten Lichtverhältnissen haben auffällige Farben einen klaren Vorteil. Denken Sie also zuerst an Ihre Sicherheit und greifen Sie zu einem auffälligen Modell, wenn Sie Ihren Fleecepullover auch als oberste Schicht tragen möchten.

Wie viel Geld muss ich in einen Fleecepullover investieren?

Bei kaum einem Kleidungsstück auf dem Outdoormarkt gehen die Preise so stark auseinander, wie bei der Fleecebekleidung. Von extrem billigen Teilen im Discounter bis hin zu hochwertigsten Modellen von bekannten Marken ist so ziemlich alles vertreten. Wie so oft im Leben gilt allerdings auch hier: Wer billig kauft, kauft zweimal. Denn qualitativ minderwertiger Fleece büßt schon nach wenigen Wäschen an Qualität ein. Er bildet kleine Knötchen (Pilling), sieht unschön aus und verfügt über äußerst wenig Atmungsaktivität.

Grundsätzlich sind qualitativ gute Modelle bereits ab ca. 30 Euro erhältlich. Die teuersten Produkte kosten rund 200 Euro oder sogar mehr. Für Freizeitsportler und alle, die den Fleecepullover in erster Linie im Alltag tragen möchten, muss es selbstverständlich nicht das teuerste Modell sein. Es lohnt sich aber, etwas Geld zu investieren und dafür über Jahre hinweg einen qualitativ hochwertigen Fleecepullover tragen zu können.

So werden Fleecepullover optimal gepflegt

Glücklicherweise gehören Fleecepullover zu den pflegeleichten Produkten im Outdoorsportbereich. Anders als beispielsweise Hardshelljacken oder Daune können sie problemlos und auch häufig in der Waschmaschine gewaschen werden. Trotzdem ist es wichtig, die Pflegeanleitung des Herstellers zu beachten, die an der Innenseite des Fleecepullovers eingenäht ist.

In der Regel sollte die Wassertemperatur maximal 30 Grad betragen. Außerdem ist es empfehlenswert, den Fleecepullover auf links zu drehen und alle Reißverschlüsse vor der Wäsche zu schließen. Spezialwaschmittel für Funktionsbekleidung empfiehlt sich grundsätzlich für alle Outdoorsportartikel – Sie erhalten dieses in der Drogerie oder auch im Fachhandel.

Alternativ können Sie auch zu einem milden Waschmittel greifen. Achten Sie aber darauf, dass es nur sparsam verwendet wird. Auf Weichspüler sollten Sie auch bei Fleecepullovern verzichten, da das Material auf diese Weise länger flauschig bleibt. Nach dem Waschgang sollte der Pullover gründlich ausgespült werden – der Schleudergang ist allerdings nicht empfehlenswert. Auch Wäschetrockner können dem Fleecematerial auf Dauer schaden.